Feuerwehrstatistik 2022 für Unterfranken – mehr als 24.000 Einsätze bewältigt
087 - 09.05.2023
Feuerwehrstatistik 2022 für Unterfranken – mehr als 24.000 Einsätze bewältigt
Würzburg (ruf) – Mehr als 24.000 Einsätze (genau: 24.446) waren im Jahr 2022 von den 939 freiwilligen Feuerwehren, den 33 Betriebs- und Werkfeuerwehren sowie der Berufsfeuerwehr Würzburg in Unterfranken zu leisten.
Insgesamt mussten die Feuerwehren zu 2.990 Bränden ausrücken.
Im Rahmen der Technischen Hilfeleistung (THL) wurden die unterfränkischen Feuerwehren im Jahr 2022 14.817 mal zur Hilfe gerufen. Zum Einsatzspektrum in der Technischen Hilfeleistung zählt die Alarmierung zu 1.559 Verkehrsunfällen, 2.030 Ölspuren oder 1.384 Wohnungsöffnungen bei akuter Gefahr. Auch das Wetter nahm im vergangenen Jahr wieder Einfluss auf die Feuerwehren. So mussten die Einsatzkräfte 1.141 Sturmschäden und 165 Unwetterschäden (z.B. vollgelaufene Keller, Überflutung) beseitigen. Über das Jahr verteilt fielen 153 Hochwassereinsätze an und die Feuerwehren mussten bei 451 Wasserschäden Hilfe leisten. Den größten Teil der Technischen Hilfeleistungen bilden seit geraumer Zeit First-Responder-Einsätze, zu denen die Feuerwehren im Berichtsjahr 3.639 mal alarmiert wurden.
Gefahren durch ABC-Gefahrstoffe wurden 465 mal bekämpft. Den Schwerpunkt bildete mit 177 Einsätzen das Aufnehmen von auslaufendem Kraftstoff aus Fahrzeugen, gefolgt von 82 Alarmierungen zu Gasgeruch.
Sicherheitswachen – zum Beispiel bei öffentlichen Veranstaltungen – mussten 1.118 mal geleistet werden. Hinzu kommen 2.427 sonstige Tätigkeiten.
In 2.629 Fällen rückten die unterfränkischen Feuerwehren zu Einsätzen aus, die sich vor Ort glücklicherweise als Fehlalarm herausstellten. 1.838 Alarmierungen – dies entspricht 70% der Gesamtsumme – wurden durch die automatische Auslösung von Brandmeldeanlagen oder sonstigen Gefahrenmeldeanlagen veranlasst. Diese hohe Zahl an Fehlalarmen belastet die Feuerwehren in der Praxis erheblich.
Bei den Einsätzen der Feuerwehren wurden 4.977 Personen gerettet oder erfolgreich medizinisch erstversorgt (davon 2.768 durch First Responder). Allerdings sind auch 366 Personen bei den Ereignissen ums Leben gekommen und konnten von den Einsatzkräften nur noch tot geborgen werden. Zudem wurden bei den Einsätzen 141 Feuerwehrdienstleistende verletzt.
Bei den Freiwilligen Feuerwehren in Unterfranken waren insgesamt 37.237 aktive Mitglieder ehrenamtlich in den Feuerwehren engagiert. Sie leisteten im Jahr 2022 rund 225.000 ehrenamtliche Einsatzstunden (genau: 225.046). Der Frauenanteil lag bei rund 12% mit 4.298 weiblichen Mitgliedern. Die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger ist wichtig, jedoch nicht selbstverständlich. Insgesamt waren in Unterfranken im Jahr 2022 10.054 Atemschutzgeräteträger gemeldet, wovon 9.199 auf die Freiwilligen Feuerwehren entfallen.
Die Jugend- und Kinderarbeit spielt auch bei den unterfränkischen Feuerwehren eine wichtige Rolle. Sie ist ein bedeutender Teil der Nachwuchsgewinnung für die Wehren. So waren in 681 Jugendgruppen insgesamt 6.363 Jugendliche aktiv. Erfreulich ist, dass der Anteil der weiblichen Jugendfeuerwehrmitglieder mit 1.938 Anwärterinnen immerhin bei ca. 30% liegt.
Bei den 241 Kinderfeuerwehren waren insgesamt 3.680 Kinder (davon 1.374 Mädchen) aktiv.
„Alle diese Zahlen verdeutlichen, dass unsere Feuerwehrangehörigen mit großem Mut und oft unter Einsatz ihres Lebens ihren selbstlosen Dienst an unserer Gemeinschaft leisten. Dafür gebührt ihnen unser aller Dank“, kommentierte Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann die aktuelle Feuerwehrstatistik. „Besonders bedanken möchte ich mich bei allen Feuerwehrdienstleistenden, die sich als Ausbilder und Betreuer in den Kinder- und Jugendfeuerwehren für die Nachwuchsgewinnung und Ausbildung der Feuerwehren vor Ort engagieren.“
Der Regierungspräsident zeigte sich erfreut, dass, wie bereits in den Jahren zuvor, die Zahl der aktiven Jungen und Mädchen unter 18 Jahren in den Kinder- und Jugendfeuerwehren weiter angestiegen ist. „Dies zeigt, dass hier gute Arbeit geleistet wird und gesellschaftliches Engagement aktiv gelebt wird. Wenn es gelingt, einen Großteil der Jugendlichen später in die aktive Mannschaft der Ortsfeuerwehren zu übernehmen, können die Menschen in Unterfranken sich auch weiterhin auf schnelle und kompetente Hilfe bei Bränden und sonstigen Unglücksfällen verlassen.“