Was wird untersucht?
Es werden sowohl hydrologische Zustände, wie z.B. Wasserstand und Abfluss, physikalisch-chemische Parameter, wie z.B. der Sauerstoffgehalt und die Wassertemperatur, als auch biologische Zustände, wie z.B. der gute ökologische Zustand nach den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (siehe weiterführende Links) ermittelt. Aus den Abflussdaten lässt sich z.B. die statistische Eintrittswahrscheinlichkeit von Hochwasser (Jährlichkeit) und die Höhe von Wasserständen in Abhängigkeit der Jährlichkeit ermitteln. Diese Werte sind beispielsweise wichtig bei der Planung von Brücken über Gewässern, bei der Beurteilung der Hochwassergefährdung von Bauvorhaben oder bei der Planung von Hochwasserschutzanlagen.
Wo wird untersucht?
Es gibt Grundwasserpegel in verschiedenen Grundwasserstockwerken (Tiefenlagen) und verschiedenen geologischen Formationen (Gebiete mit charakteristischen Gesteinsarten) sowie Abflusspegel an vielen Strecken der Flüsse und Bäche. Diese sogenannten Oberflächengewässer sind in Bayern entsprechend ihrer wasserwirtschaftlichen Bedeutung in drei Gewässerordnungen untergliedert: große Gewässer erster Ordnung mit überregionaler Bedeutung, Gewässer zweiter Ordnung mit regionaler Bedeutung (meist Seitenzuflüsse zu den Gewässern erster Ordnung) und viele kleine Gewässer dritter Ordnung mit eher lokaler Bedeutung.
Wo finde ich Daten und Informationen?
Mit Hilfe des Pegelwesens können sowohl Aussagen zum Wasserhaushalt (z.B. Bilanzen von Zu- und Abflüssen oder in der Natur vorhandene Wassermengen, dem sogenannten Dargebot) getroffen, als auch vor Hochwasser gewarnt oder Maßnahmen aufgrund von Niedrigwasser in die Wege geleitet werden.
Im Hochwassernachrichtendienst (HND – siehe weiterführende Links) ist immer die aktuelle Situation an den einschlägigen Pegeln dargestellt und gegebenenfalls vorhandene Warnungen für die jeweiligen Landkreise einsehbar.
Im Niedrigwasserinformationsdienst (NID – siehe weiterführende Links) kann der aktuelle Niedrigwasserzustand von Grund- und Oberflächengewässern abgerufen werden. Es gibt dort zusätzlich auch alle aktuell verfügbaren Daten z.B. zum Niederschlag oder zur Gewässerqualität sowie Berichte zur aktuellen Niedrigwasserlage.
Im NID ist auch die aktuelle Einstufung des Mains bei angespannten gewässerökologischen Verhältnissen (z.B. Abfluss, Sauerstoff, Temperatur) nach dem Alarmplan Main Gewässerökologie (AMÖ – siehe weiterführende Links) enthalten.
Alle von den bayerischen Wasserwirtschaftsbehörden erhobenen und archivierten Werte sind im „Gewässerkundlichen Dienst“-Portal (GKD – siehe weiterführende Links) dargestellt und abrufbar.
Unterfranken
In Unterfranken gibt es rund 7.700 Kilometer Flüsse und Bäche aller Gewässerordnungen (siehe weiterführende Links „Gewässerstrecken in Unterfranken“). Sie werden an repräsentativen Stellen hydrologisch, physikalisch-chemisch und biologisch von den staatlichen Wasserwirtschaftsämtern untersucht.
Das Messnetz nach Europäischer Wasserrahmenrichtlinie und weiterer Themen, wie z.B. Klimafolgenforschung, umfasst in Unterfranken insgesamt 90 Stellen für Flora und Fauna und 86 Messstellen für die Basischemie an den Oberflächengewässern, so dass die Gewässerqualität bewertet werden kann. Die Abflüsse werden an 68 Stellen gemessen. Hinzu kommen Untersuchungen an ausgewählten Quellen und Grundwasservorkommen des Regierungsbezirks. Insgesamt werden in Unterfranken an 125 Grundwassermessstellen die Wasserqualität und an 157 Stellen Grundwasserstände und Quellschüttungen gemessen.
Die Wasserwirtschaftsämter Aschaffenburg und Bad Kissingen sind für den Bau und Betrieb der Messstellen sowie die Erhebung und Bewertung der Daten zuständig. Neben den an staatlichen Messstellen gewonnenen Daten werden auch viele weitere Messwerte, z.B. der Wasserversorgungsunternehmen, bei der Beurteilung der Gewässersituation herangezogen.