Bilanz 2020 - Über 200 Millionen Euro für staatliche Hochbaumaßnahmen in Unterfranken
052 - 05.03.2021
Bilanz 2020 - Über 200 Millionen Euro für staatliche Hochbaumaßnahmen in Unterfranken
Würzburg (ruf) – Die Regierung von Unterfranken hat im Jahr 2020 im Bereich Planung und Bau staatliche Hochbaumaßnahmen mit Gesamtkosten von 214,2 Millionen Euro (= verausgabte, investierte Mittel im Jahr 2020) betreut, die von den Staatlichen Bauämtern in Würzburg, Aschaffenburg und Schweinfurt abgewickelt wurden. Hiervon entfielen auf die Baumaßnahmen des Freistaates 177,6 Millionen Euro und auf die Baumaßnahmen des Bundes rund 36,6 Millionen Euro. Damit sind die Gesamt-Investitionen (Land/Bund) in staatliche Hochbaumaßnahmen im Regierungsbezirk erneut angestiegen - um ca. 7,5 %.
Damit wird im Rahmen öffentlicher Baumaßnahmen weiterhin kräftig in den Erhalt, die Erneuerung und die Erweiterung des staatlichen Gebäudebestandes investiert. Es wurden im Jahr 2020 erhebliche Anstrengungen unternommen, um die staatlichen Baumaßnahmen trotz etwaiger Erschwernisse durch die Corona-Pandemie planmäßig fortzuführen. So mussten Hygienekonzepte auf Baustellen erarbeitet und umgesetzt werden und bei einzelnen Baumaßnahmen die zeitweise eingeschränkte Verfügbarkeit bestimmter Baumaterialen kompensiert werden.
Für die Hochschule für angewandte Wissenschaften in Aschaffenburg konnten der Neubau für den interdisziplinären Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen / Materialtechnologie (WIMAT) und der Neubau für das Rechenzentrum und den Technischen Dienst (RZ/TD) planmäßig vorangebracht werden. Bei beiden Maßnahmen konnte 2020 der Rohbau fertiggestellt werden und die Arbeiten an Dach und Fassade sowie im Innenausbau beauftragt und begonnen werden. Durch die bauliche Erweiterung der Hochschule werden neue Vorlesungs-, Seminar- und Laborräume sowie zukunftsfähige Räumlichkeiten für das Rechenzentrum und die Unterbringung der Serverräume geschaffen.
Beim neuen Justizzentrum in Schweinfurt konnten 2020 die Fundamente gelegt und die Tiefgarage und der Keller erstellt werden, so dass der Rohbau nun zügig in die Höhe wachsen kann. Der Neubau soll gemeinsam mit dem sanierten angrenzenden Bestandsgebäude künftig Landgericht, Amtsgericht und Staatsanwaltschaft an einem Standort zusammenfassen.
Für den Neubau des Staatsarchivs in Kitzingen konnte im vergangenen Jahr der Planungsauftrag erteilt werden, so dass hier die Entwurfsplanung erstellt und die Vorlage der Maßnahme im Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags vorbereitet werden konnte. Die Maßnahme ist Bestandteil der Heimatstrategie der Bayerischen Staatsregierung und schafft die räumlichen Möglichkeiten für die Verlagerung des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen. Der hochmoderne Neubau wird künftig optimale Möglichkeiten für die Erfassung, Aufbewahrung und Nutzbarmachung des staatlichen Archivguts bieten.
Beim Ersatzneubau für das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Würzburg konnte im Frühjahr 2020 die Baufreigabe erteilt werden und mit den Rohbauarbeiten begonnen werden. Im neuen Gebäude wird die Dienststelle Würzburg des LGL künftig die Aufgabe der amtlichen Lebensmittelüberwachung wahrnehmen und unter anderem Wein, Bier und alkoholfreie Getränke mit chemischen sowie mikro- und molekularbiologischen Methoden im Hinblick auf Ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit hin untersuchen.
Der Baubeginn erfolgte auch beim Neubau für das Zentrum für polizeiliches Einsatztraining für die Bereitschaftspolizei in Würzburg. In der ehemaligen Mainau-Kaserne im Stadtteil Zellerau entstehen hochmoderne Übungsräume, in denen realitätsnahe Einsatzszenarien durchgespielt und ausgewertet werden können. Nachdem in der ersten Jahreshälfte 2020 ein nicht mehr nutzbares Garagengebäude abgebrochen wurde, konnte an dieser Stelle mit dem ersten Spatenstich im Juli mit den eigentlichen Baumaßnahmen begonnen werden.
Auch im Bereich der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg wird weiterhin in hochmodernen Gebäuden für die vielfältigen Nutzungen investiert. Beim Neubau des „Center of Polymers for Life (CPL)“ wurde im Herbst 2020 die Projektunterlage vom Haushaltsausschuss genehmigt und die Projektfreigabe erteilt. Damit können die weitere Planung und die Vorbereitung der Ausschreibung der Bauleistungen vorangetrieben werden. Das Projekt, das von der Bunderepublik Deutschland kofinanziert wird, dient der weiteren Erforschung von Möglichkeiten zur Biofabrikation, die später unter anderem in der Medizin zum Einsatz kommen sollen. Beim 1. Bauabschnitt für die Erneuerung des Zentralbaus für die Chemie am Hubland wurde Mitte 2020 vom Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags die Projektgenehmigung erteilt. Damit konnte bereits in der zweiten Jahreshälfte mit dem Abbruch eines Vorgängergebäudes begonnen werden, an dessen Stelle der Neubau errichtet wird. Das Projekt, das Bestandteil der Hightech Agenda der Bayerischen Staatsregierung ist, wird verschiedenste hochmoderne Praktikumslabore beherbergen, die den Studierenden für ihre praktischen Übungen beste Bedingungen bieten werden.
Beim Universitätsklinikum in Würzburg steht mit dem ersten Bauabschnitt des Neubaus der Kopfkliniken und des Zentrums Frauen-Mutter-Kind ein Großprojekt auf dem vom Freistaat Bayern erworbenen Erweiterungsgelände an. Hierzu hat das Staatliche Bauamt Würzburg im Juli 2020 den Planungsauftrag erhalten. Nach der entsprechenden Vorbereitung konnte bereits zum Jahresende der Architektenwettbewerb zur Realisierung des Projekts gestartet werden. Im Rahmen der Neubaumaßnahme werden die bestehenden Gebäude der Kopfkliniken, der Frauenklinik und der Kinderklinik durch hochmoderne Neubauten nach aktuellen Erfordernissen an die medizinische Behandlung aber auch an zeitgemäße Möglichkeiten für Forschung und Lehre geschaffen. Durch die räumliche Zusammenfassung der verschiedenen Nutzungen können erhebliche Synergieeffekte z. B. durch den Betrieb und die Nutzung eines gemeinsamen Operationsbereiches genutzt werden.
Nachprüfstelle für die Vergabe von Bauleistungen, Liefer- und Dienstleistungen, Konzessionen und Freiberufliche Leistungen:
Die VOB-Stelle der Regierung von Unterfranken verzeichnete für das vergangene Jahr mit 1.200 Anfragen im Vergleich zum Vorjahr eine gleichbleibend hohe Zahl. Etwa 80 % der Anfragen bezogen sich auf die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) bei kommunalen Baumaßnahmen oder sonstigen Bauprojekten mit staatlicher Förderung.
Etwa 250 Anfragen wurden zu europaweiten Vergabeverfahren bei Vergaben von Liefer- und Dienstleistungen, insbesondere der Anwendung der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (VgV) und der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI), beantwortet. Neu hinzugekommen ist die Beratung im Zusammenhang mit der Schaffung der Teststationen und Impfzentren im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Hierzu wurden im Jahr 2020 rund 30 Anfragen beantwortet.
Anlagen: 1 Diagramm „Bauausgaben im Staatlichen Hochbau“ als PDF-Bild.