Feuerwehrstatistik 2021 für Unterfranken – rund 21.000 Einsätze bewältigt
078 - 11.05.2022
Feuerwehrstatistik 2021 für Unterfranken – rund 21.000 Einsätze bewältigt
Würzburg (ruf) – Rund 21.000 Einsätze (genau: 20.991) waren im Jahr 2021 von den 944 freiwilligen Feuerwehren, den 33 Betriebs- und Werkfeuerwehren sowie der Berufsfeuerwehr Würzburg in Unterfranken zu leisten.
Insgesamt mussten die Feuerwehren zu 2.117 Bränden ausrücken.
Im Rahmen der Technischen Hilfeleistung (THL) wurden die unterfränkischen Feuerwehren im Jahr 2021 13.567 mal zur Hilfe gerufen. Zum Einsatzspektrum in der Technischen Hilfeleistung zählt die Alarmierung zu 1.494 Verkehrsunfällen, 2.049 Ölspuren oder 1.101 Wohnungsöffnungen bei akuter Gefahr. Auch das Wetter nahm im vergangenen Jahr wieder Einfluss auf die Feuerwehren. So mussten die Einsatzkräfte 670 Sturmschäden und 711 Unwetterschäden (z.B. vollgelaufene Keller, Überflutung) beseitigen. Über das Jahr verteilt fielen 692 Hochwassereinsätze an und die Feuerwehren mussten bei 438 Wasserschäden Hilfe leisten. Den größten Teil der Technischen Hilfeleistungen bilden inzwischen First-Responder-Einsätze, zu denen die Feuerwehren im Berichtsjahr 2.600 mal alarmiert wurden. Hierbei konnten durch die Hilfe vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes 1.834 Personen gerettet werden. Für 123 Personen kam trotz des schnellen Eingreifens leider jede Hilfe zu spät.
Gefahren durch ABC-Gefahrstoffe wurden 452 mal bekämpft. Den Schwerpunkt bildete mit 173 Einsätzen das Aufnehmen von auslaufendem Kraftstoff aus Fahrzeugen, gefolgt von 102 Alarmierungen zu Gasgeruch.
Sicherheitswachen – zum Beispiel bei öffentlichen Veranstaltungen – mussten 347 mal geleistet werden. Hinzu kommen 1.887 sonstige Tätigkeiten.
In 2.621 Fällen rückten die unterfränkischen Feuerwehren zu Einsätzen aus, die sich vor Ort glücklicherweise als Fehlalarm herausstellten. 1.819 Alarmierungen – dies entspricht 69% der Gesamtsumme – wurden durch die automatische Auslösung von Brandmeldeanlagen oder sonstigen Gefahrenmeldeanlagen veranlasst. Diese hohe Zahl an Fehlalarmen belastet die Feuerwehren in der Praxis erheblich.
Durch die Einsätze der Feuerwehren bei Bränden, THL-Einsätzen (ohne First-Responder) und Einsätzen mit ABC-Gefahrstoffen wurden 995 Personen gerettet. Allerdings sind auch 162 Personen bei den Ereignissen ums Leben gekommen und konnten von den Einsatzkräften nur noch tot geborgen werden. Zudem wurden bei den Einsätzen 97 Feuerwehrdienstleistende verletzt.
Bei den Freiwilligen Feuerwehren in Unterfranken waren insgesamt 36.901 aktive Mitglieder ehrenamtlich in den Feuerwehren engagiert. Sie leisteten im Jahr 2021 rund 196.000 ehrenamtliche Einsatzstunden (genau: 195.795). Der Frauenanteil lag bei rund 11% mit 4.135 weiblichen Mitgliedern. Die Ausbildung zum Atemschutzträger ist wichtig, jedoch nicht selbstverständlich. Insgesamt waren in Unterfranken im Jahr 2021 9.735 Atemschutzträger gemeldet, wovon 8.885 auf die Freiwilligen Feuerwehren entfallen.
Die Jugend- und Kinderarbeit spielt auch bei den unterfränkischen Feuerwehren eine wichtige Rolle. Sie ist ein bedeutender Teil der Nachwuchsgewinnung für die Wehren. So waren in 688 Jugendgruppen insgesamt 5.932 Jugendliche aktiv. Erfreulich ist, dass der Anteil der weiblichen Jugendfeuerwehrmitglieder mit 1.700 Anwärterinnen immerhin bei ca. 29 % liegt.
Bei den 209 Kinderfeuerwehren waren insgesamt 2.874 Kinder (davon 1.057 Mädchen) aktiv.
„Alle diese Zahlen verdeutlichen, dass unsere Feuerwehrangehörigen mit großem Mut und oft unter Einsatz ihres Lebens ihren selbstlosen Dienst an unserer Gemeinschaft leisten. Dafür gebührt ihnen unser aller Dank“, kommentierte Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann die aktuelle Feuerwehrstatistik. Besonders bedanken möchte ich mich in diesem zweiten Corona-Jahr 2021 bei allen Feuerwehrdienstleistenden für die Mitarbeit in Krisenstäben und für die Sicherstellung von Brandschutz und Technischer Hilfeleistung auch in diesen schwierigen Zeiten unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen.“
Der Regierungspräsident zeigte sich erfreut, dass sich nach dem pandemiebedingt deutlich reduzierten Übungs- und Ausbildungsbetrieb bei den Feuerwehren dieser wieder weitgehend unter Normalbedingungen stattfinden kann. „Denn nur durch regelmäßige Übungen und stetige Aus- und Fortbildung lässt sich das hohe fachliche Niveau der unterfränkischen Feuerwehren aufrechterhalten und in Not geratenen Bürgerinnen und Bürgern schnell und kompetent geholfen werden.“