Positive Waldentwicklung in Unterfranken

049 - 07.07.2025

Positive Waldentwicklung in Unterfranken

Würzburg (ruf) –  Die Wälder in Unterfranken werden vielfältiger, naturnäher und reicher an Laubbäumen und Totholz. Dies ist ein Ergebnis regionalisierter Auswertungen aus der Vierten Bundeswaldinventur (BWI), welche die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) zusammen mit der Regierungspräsidentin von Unterfranken am vergangenen Freitag im Gramschatzer Wald vorgestellt hat. 

Unterfranken hat mit 65,7 % mit Abstand die höchsten Laubholzanteile in Bayern. Die häufigsten Baumarten in Unterfranken sind die Buche (26,4 %) und die Eiche (23,0 %). „Dies ist eine beeindruckende Leistung der Waldbesitzer und Försterinnen und Förster und von großer Bedeutung für die Bevölkerung“ unterstrich Regierungspräsidentin Dr. Susanne Weizendörfer. Denn Wälder haben wichtige Funktionen zum Beispiel für Trinkwasserschutz, Erholung und Biodiversität und liefern den nachwachsenden und klimafreundlichen Rohstoff Holz. Weiter abgenommen hat die Fläche der Fichte. Grund dafür ist die Zunahme von Hitze und Trockenheit, die zu Borkenkäferbefall und zum Absterben des Baumes führen.

„Die unterfränkischen Wälder entwickeln sich weiter in Richtung mehr Naturnähe und Klimatoleranz“, stellte Dr. Peter Pröbstle, der Leiter der LWF heraus. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel sei jedoch eine möglichst große Baumartenvielfalt nötig, so Pröbstle, denn auch Buche und Eiche sind keineswegs immun gegen den Klimawandel.

Die Holzvorräte in Unterfranken sind weiter angestiegen, auf nunmehr 127 Mio. Festmeter. Nur die Fichte weist deutliche Vorratsrückgänge auf. Jährlich wachsen durchschnittlich rund 3,2 Mio. Festmeter Holz im Regierungsbezirk nach. Dies ist etwas weniger als in der letzten Inventurperiode. „Wir führen dies unter anderem auf den Rückgang der zuwachsstarken Fichte zurück, gehen aber davon aus, dass auch durch den Klimawandel die Zuwächse rückläufig sind“, so Pröbstle. Die durchschnittliche jährliche Holznutzung liegt bei rund 2,5 Mio. Festmeter.

Auch für die nächste Waldgeneration zeigt die Bundeswaldinventur für Unterfranken positive Trends: Auf knapp einem Drittel der Waldfläche wachsen junge Bäume unter dem Schutz des Altbestandes. Diese Verjüngung besteht zu 85 % aus Laubbäumen. Mit 45 % hat Unterfranken bei weitem die höchsten Buchenanteile von allen bayerischen Regierungsbezirken in der Verjüngung. 

Die Bundeswaldinventur liefert im zehnjährigen Turnus fundierte Daten zur Entwicklung und zum Zustand der Wälder in ganz Deutschland. Für die aktuelle Erhebung haben Försterinnen und Förster in Bayern an rund 8.000 Aufnahmepunkten rund 100.000 Bäume vermessen und Informationen zur Waldentwicklung erhoben.

Anlage: 1 Bild (Foto: Alexander Warkotsch, Regierung von Unterfranken). Regierungspräsidentin Dr. Susanne Weizendörfer (rechts) und Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Dr. Peter Pröbstle (links) bei der Präsentation der Ergebnisse zur Bundeswaldinventur.