Alarmplan Main - Regierung von Unterfranken hebt „Alarm“ auf und spricht „Warnung“ aus

050 - 07.07.2025

Alarmplan Main - Regierung von Unterfranken hebt „Alarm“ auf und spricht „Warnung“ aus

Würzburg (ruf) – Auf der Grundlage des „Alarmplans Main – Gewässerökologie“ wurde von der Regierung von Unterfranken die Warnstufe „Alarm“ für den Meldebereich 1, von der Landesgrenze nach Hessen bei Kahl (Main-km 66,6) bis Würzburg (Main-km 252,3) heute Mittag aufgehoben und stattdessen die Warnstufe „Warnung“ ausgesprochen. 
 
Während der Alarm-Phase wurde am 03.07.2025 mit 29,2°C die im unterfränkischen Teil des Mains höchste jemals gemessene Wassertemperatur erreicht. Die in dieser Warnstufe vorgesehene Beratung der Direkteinleiter bzw. Kühlwasserentnehmer durch das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg lief vorbildlich. In der Folge haben beispielsweise sowohl das Heizkraftwerk in Würzburg als auch die Mainsite Obernburg die Leistung ihrer Kraftwerke bzw. ihre Kühlwassermenge zurückgefahren, um den Main zu entlasten. 

Heute konnte der „Alarm“ aufgehoben werde, da sich mittlerweile die Lage hinsichtlich der Wassertemperatur wieder etwas entspannt hat, aber an den Messstationen in Erlabrunn und Kahl mit über 26°C immer noch auf der Stufe „Warnung“ liegt.

Zudem sinkt aufgrund des Absterbens von Algen und des Stoffeintrags durch die Niederschläge aktuell der Sauerstoffgehalt des Main stärker ab und liegt in Kahl gerade bei 5,5 mg/l. Die Tendenz ist dabei solange sinkend, wie der Regen und die Bewölkung anhalten werden. Der Abfluss hat weiter abgenommen und liegt an der Messstelle Trunstadt nun bei ca. 40,4 m³/s. Aufgrund der weiterhin hohen Wassertemperaturen wurde im Meldebereich 1 heute die Warnstufe „Warnung“ ausgerufen. Auch wenn es in den nächsten Tagen kühler wird, kann der Sauerstoffgehalt noch weiter absinken, so dass sich dann in dieser Hinsicht gewässerökologisch kritische Bedingungen ergeben. Nach derartigen Stressphasen, wie sie in der vergangenen Woche herrschten, dauert die Erholung der Gewässerökologie des Main länger, als es der Rückgang der Lufttemperaturen vermuten lassen könnte.

Nach den Vorgaben des Alarmplans ist bei der Stufe „Warnung“ in den folgenden Tagen alles zu unterlassen, was zu zusätzlichen Belastungen im Main führen könnte. Dies gilt z.B. für Schlammräumungen und Baggerungen im Main und in seinen Nebengewässern, soweit sie nicht zwingend zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und der Leichtigkeit des Verkehrs auf der Bundeswasserstraße notwendig sind. Außerbetriebnahmen (auch teilweise) von Kläranlagen für Revisionsarbeiten sind nicht zulässig. 

Die Landratsämter und Stadtverwaltungen wurden bereits gebeten, alle Direkteinleiter (Kläranlagen und Industriebetriebe) zu verständigen. 

Für den Meldebereich 2 von Würzburg Richtung Bamberg (Flusskilometer 252, 3 bis 384,2) bleibt es aktuell bei der Warnstufe „Vorwarnung“. Die Lage hat sich hinsichtlich der Wassertemperatur auch an der Messstation Trunstadt etwas entspannt. Allerdings sinken auch dort die Sauerstoffgehalte aufgrund des Absterbens der Algen und des Stoffeintrags durch die Niederschläge stärker ab und liegen gerade bei 6,0 mg/l. Die Vorwarnung für diesen Abschnitt wird wegen des geringen Abflusses von ca. 40,4 m³/s und des geringen Sauerstoffgehaltes beibehalten.


Weitere Informationen zum Alarmplan Main, den verschiedenen Warnstufen und den damit verbundenen Maßnahmen sind im Internet unter:
 https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/aufgaben/177673/177696/eigene_leistung/el_00288/index.html abrufbar. 

Aktuelle Informationen zur Gewässerqualität und zur Wassertemperatur am Main finden Interessierte auch im Niedrigwasser-Informationsdienst des Freistaates Bayern unter: http://www.nid.bayern.de/ (siehe insbesondere dort unter Gewässerqualität/Alarmplan Main).